Siehe http://www.philopraxis.ch/208/%C3%9Cber_uns/Jubil%C3%A4um_10.html
http://www.philopraxis.ch/wcms/ftp//p/philopraxis.ch/uploads/ansprachedetlefstaudejubilum10jahrephilopraxis.ch.pdf
http://www.philopraxis.ch/wcms/ftp//p/philopraxis.ch/uploads/anspracheevaschiffer-10-jhrigesjubilumdesnetzwerks.pdf
http://www.philopraxis.ch/wcms/ftp//p/philopraxis.ch/uploads/ansprachemikeroth-philopraxis.chistnun10.pdf
oder gleich hier
Philopraxis.ch ist nun 10
19. OKT 2012
Ich persönlich bin erst in der zweiten Hälfte dieser Zeit dabei. Was mir an unserem philoclub* gefällt?
Nun, da ist erst einmal „small is beautiful“ zu nennen: wir sind eine überschaubare Gruppe von Philosophierenden. Wir haben das Sommer- und das Wintertreffen (also auch nicht zu viele Termine). Und dazu haben Einige dann noch Kontakt in kleinerem regionalem Kreis. Das hörte ich von Basel und ich kenne es vom Café Philo im Alten Schloss / Bern-Bümpliz (Mastronardi / Roth / Staude).
Zweitens ist da der Sinnspruch „Jede Philosophische Praxis ist anders.“ geprägt von unserem „Ex“ Roli aus Luzern. Das hält das Konzept der philosophisch Praktizierenden offen.
Drittens : in relativ kurzen Abständen gibt es Veröffentlichungen aus unserem Kreis – von Einzelnen, von Grüppchen und von Gruppen. Nennen kann ich aus diesem Jahr: Bernadette Straessle, FREUDE AM DENKEN Philosophinnen im Gespräch (Bilder und Texte von Annemarie Pieper (Vorwort), Christine Abbt, Angelica Baum, Martina Bernasconi, Antonia Bertschinger, Barbara Bleisch, Dagmar Fenner, Katharina Matter, Patricia Purtschert, Ursula Renz, Lisa Schmuckli, Eva Zoller, Simone Zurbuchen - & der Gesprächspartnerin B. Straessle/Winterthur). Drei der Genannten sind Mitglieder im Netz www.philopraxis.ch
Als gemischtes Doppel präsentieren unsere Mitglieder Dominique Zimmermann (Basel) & Imre Hofmann (Zürich) den Text „Die andere Beziehung. Polyamorie und philosophische Praxis“ (Stuttgart 2012).
Hauptsächlich für Anlässe im Rahmen von philopraxis entstanden die Texte zu „Viel Glück“ (Beiträge von Thomas F. Mastronardi, Christine Mok-Wendt, Anja Sagara Ritter, Roth (auch Hg.), Maria Rüdisser, Tillmann Weißer & Lydia Wobst) – PHILOSOPHISCHE PRAXIS 4, Konstanz 2012
Und viertens: wir bemühen uns um länderübergreifenden praxisbezogenen Austausch im Raum Schweiz, D-Südwest & A-Vorarlberg (wenn das z.Zt. auch noch etwas Zukunftsmusik ist). Das ist anregend für die Selbstreflexion und das Philosophieren miteinander.
PD V.M. Roth , 19. 10. 2012
SinnPraxis@gmail.com
*In Variation der 2012 in „Der Sokrates-Club“ von Julian Nida-Rümelin / Nathalie Weidenfeld vorgetragenen Gedanken zum philosophischen Gespräch (dort: mit Kindern) lässt sich auch für unser Netz philosophischer Praktiker formulieren, „dass philosophische Schulstreitigkeiten“ (siehe 15f) unseren Gedankenaustausch nicht behindern sollen. Dies wird von Manchen auch als Motiv ihrer Entscheidung für Philosophieren ausserhalb der „Akademie“ genannt. Zu den Tätigkeitsfeldern Philosophischer Praxis siehe www.philopraxis.ch
Abgesang aus 2400 Jahren:
Der Apollon-Tempel in Delphi. Das wichtigste Orakel im antiken Griechenland war Apollon geweiht, dem Gott des Lichts.
„Chairephon ... fragte an, ob wohl jemand weiser wäre als ich. Da leugnete nun die Pythia, daß jemand weiser wäre. ... Bedenkt nun, weshalb ich dieses sage; ich will euch nämlich erklären, woher doch die Verleumdung gegen mich - den Philosophen - entstanden ist. Denn nachdem ich dieses gehört, gedachte ich bei mir also: Was meint doch wohl der Gott? Und was will er etwa andeuten? Denn das bin ich mir doch bewußt, daß ich weder viel noch wenig weise bin. Was meint er also mit der Behauptung, ich sei der Weiseste? Denn lügen wird er doch wohl nicht; das ist ihm ja nicht verstattet. Und lange Zeit konnte ich nicht begreifen, was er meinte; endlich wendete ich mich gar ungern zur Untersuchung der Sache auf folgende Art. Ich ging zu einem von den für weise Gehaltenen, um dort, wenn irgendwo, das Orakel zu überführen und dem Spruch zu zeigen: Dieser ist doch wohl weiser als ich, du aber hast auf mich ausgesagt. Indem ich nun diesen beschaute, denn ihn mit Namen zu nennen ist nicht nötig, es war aber einer von den Staatsmännern, auf welchen schauend es mir folgendergestalt erging, ihr Athener. Im Gespräch mit ihm schien mir dieser Mann zwar vielen andern Menschen auch, am meisten aber sich selbst sehr weise vorzukommen, es zu sein aber gar nicht. Darauf nun versuchte ich ihm zu zeigen, er glaubte zwar weise zu sein, wäre es aber nicht; wodurch ich dann ihm selbst verhaßt ward und vielen der Anwesenden. Indem ich also fortging, gedachte ich bei mir selbst, als dieser Mann bin ich nun freilich weiser. Denn es mag wohl eben keiner von uns beiden etwas tüchtiges oder sonderliches wissen; allein dieser doch meint zu wissen, da er nicht weiß, ich aber, wie ich eben nicht weiß, so meine ich es auch nicht. Ich scheine also um dieses wenige doch weiser zu sein als er, daß ich, was ich nicht weiß, auch nicht glaube zu wissen. Hierauf ging ich dann zu einem anderen von den für noch weiser als jener Geltenden, und es dünkte mich eben dasselbe, und ich wurde dadurch ihm selbst sowohl als vielen anderen verhaßt. Nach diesem nun ging ich schon nach der Reihe, bemerkend freilich und bedauernd und auch in Furcht darüber, daß ich mich verhaßt machte; doch aber dünkte es mich notwendig, des Gottes Sache über alles andere zu setzen; und so mußte ich denn gehen, immer dem Orakel nachdenkend, was es wohl meine, zu allen, welche dafür galten, etwas zu wissen.“
– Platon, Apologie des Sokrates
Sonntag, 21. Oktober 2012
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