Donnerstag, 26. November 2015

Ins Holz

DING & Zeug, WERK & Wahrheit? - in Heideggers Kunstwerktext







Holz lautet ein alter Name für Wald. Im Holz sind Wege, die meist jäh im Unbegangenen aufhören. Jeder verläuft gesondert, aber im selben Wald. Oft scheint es, als gleiche einer dem anderen. Doch es scheint nur so. Holzmacher …


WIKI  zu Martin Heidegger: Um Heideggers Denken nachzuvollziehen, bietet sich ein Mittelweg an: seine Sprache ernst nehmen und gleichzeitig vermeiden, bloß einen Jargon nachzusprechen. Heidegger selbst hat daher immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, seine Aussagen nicht „so [zu] verstehen wie das, was in der Zeitung steht.“[42] Seine Begriffe sollen stattdessen einen neuen Bereich aufschließen, indem sie auf immer schon Vorhandenes, aber stets Übersehenes hinweisen: Was sie formal anzeigen, soll letztlich jeder in der eigenen unmittelbaren Erfahrung finden können. „Der Bedeutungsgehalt dieser Begriffe meint und sagt nicht direkt das, worauf er sich bezieht, er gibt nur eine Anzeige, einen Hinweis darauf, dass der Verstehende von diesem Begriffszusammenhang aufgefordert ist, eine Verwandlung seiner selbst in das Dasein zu vollziehen.“[43]

Wege, nicht Werke          à unterwegs: siehe Roth/Staude (hg. für philopraxis.ch) 2008,Konstanz
                                                                Das OrientierungsLos. Philosophische Praxis unterwegs

An Heideggers Schriften fällt die eher geringe Anzahl großer und geschlossener Abhandlungen auf. Es finden sich stattdessen vor allem kleine Texte und Vorträge – eine Form, die ihm wohl geeigneter schien, sein Denken zu vermitteln, zumal sie sich einer Auslegung dieses Denkens als philosophischen Systems in den Weg stellt.
Dass … Denken und Philosophieren eine Bewegung vollzieht und dabei einen Weg zurücklegt, zeigt sich an Heideggertiteln  wie Wegmarken, Holzwege und Unterwegs zur Sprache. Denken wird so zum Weg und zur Bewegung, weshalb Otto Pöggeler auch vom Denkweg Heideggers spricht.[44] Heideggers Denken ist nicht so sehr als Kanon von Meinungen aufzufassen, sondern bietet verschiedene Ansätze zu den „wesentlichen Fragen“. In hinterlassenen Aufzeichnungen für ein nicht mehr fertig gewordenes Vorwort der Gesamtausgabe seiner Schriften notierte Heidegger daher: „Die Gesamtausgabe soll auf verschiedene Weise zeigen: ein Unterwegs im Wegfeld des sich wandelnden Fragens … Die Gesamtausgabe soll dadurch anleiten, die Frage aufzunehmen, mitzufragen und vor allem dann fragender zu fragen.“[45]

Ende des Zitats

Zu einem Mitfragen möchte ich hier einladen. Es entspricht dem, was in einem Café philo erreicht werden kann.


 
Das Schnitzwerk ist im HOLZ ?      (… durch seinen Umriss im griechischen Licht stehen … in … Ragen und Ruhen S.71 Zusatz)

Der Ursprung des Kunstwerks (1935/36) ist der erste Text der „Holzwege“. Gliederung: das Ding und das Werk/ das Werk und die Wahrheit/die Wahrheit und -  kommt jetzt vielleicht: das Philosophieren? , nein: die Kunst! 

Wieder aus WIKI:
Die Wahrheit und die Kunst

Die Frage nach der Kunst muss neu gestellt werden

Traditionelle Antworten darauf, was Kunst ist oder zu sein hat, finden sich in der Ästhetik als Kunsttheorie. Um ihren Gegenstand zu erläutern, wurden Begriffe wie „Sinnbild“, „Allegorie“, „Metapher“ und „Gleichnis“ geprägt. Dabei geht der Kunsttheoretiker von einer auf Platon zurückgehenden Trennung zwischen Materiellem und Geistigem aus: Das Kunstwerk ist materieller Träger einer geistigen Bedeutung, die über es selbst hinausweist. Die Trennung von Materiellem und Geistigem scheidet Heidegger zufolge metaphysisch das Sein in zwei Seinsbereiche, weshalb er die traditionelle Ästhetik als „metaphysische Kunstlehre“ bezeichnete.[119] Entsprechend seinem Vorhaben einer Verwindung der Metaphysik, strebte Heidegger eine „Überwindung der Ästhetik“ an.[120] Einen ersten, vorläufig gebliebenen Entwurf zu diesem Programm stellte Heidegger in einem 1935 gehaltenen Vortrag mit dem Titel Der Ursprung des Kunstwerkes vor.
 
Nicht Schönheit, sondern Wahrheit
Im Mittelpunkt des Heideggerschen Interesses am „Rätsel“ der Kunst steht nicht das auf der Antike beruhende Ideal der Ästhetik des Klassizismus, die Schönheit, sondern das Verhältnis von Kunst und Wahrheit. Kunst dient bei Heidegger nicht mehr dem Gefallen eines Betrachters, sondern durch sie findet ein Wahrheitsvollzug statt. Anders als der technische Zugang zur Welt, der durch ein pragmatisches und am Nutzen orientiertes Vorgehen gekennzeichnet ist, lässt sich das Kunstwerk nicht durch diese Kategorien erfassen. Da das Kunstwerk nicht zu einem bestimmten Zweck angefertigt wurde, nimmt es in der Welt eine Sonderstellung ein: Es kann nicht ‚benutzt‘ werden. (HIER WIRD VOM KUNSTMARKT ABGESEHEN – zu recht? VMR)

 Gerade durch diese Verweigerung zeige sich an ihm jedoch die Welt als Bedeutungsganzheit, in der die Gebrauchsgegenstände ihren Platz haben. Dieses Aufleuchten der Welt als Ganzes kann Heidegger zufolge das menschliche Verhältnis zur Welt ins Bewusstsein heben und ermöglicht so einen anderen Bezug zu ihr.

Es gibt zwei Lesarten der Arbeit zum Ursprung des Kunstwerks: Die eine deutet sie so, dass Heidegger lediglich im Rückblick auf vergangene Kunst die Stiftung einer Welt durch das Kunstwerk erläutere, die andere hingegen betont, dass für Heidegger in der Kunst auch das Stiften selbst als Akt erkennbar wird. Wichtig für den Fortgang seines Denkweges war in erster Linie, dass Heidegger selbst die stiftende Kraft der Kunst zumindest philosophisch einfing.

Große Kunstwerke, wie etwa die Dichtung Homers, können nach Heidegger die Kultur eines ganzen Volkes begründen. Hierin liege die geschichtsgründende Macht der Kunst: „[D]as Werk stellt eine Welt auf“. Nach Heidegger ist die Kunst ein „Werden und Geschehen der Wahrheit“, weil mit dem Kunstwerk eine Welt erschaffen oder ausgeleuchtet wird.[121] Er zweifelte allerdings daran, ob es noch möglich sei, „große Kunst“ mit verbindlichem Anspruch für eine ganze Kultur hervorzubringen.
 
Zurück zu Heideggers Text!
Der Text beginnt mit einem kurzen Einstieg zur Frage nach dem „Ursprung des Kunstwerks“.
„Ursprung bedeutet hier jenes, von woher und wodurch …(etwas) ist, was …(es) ist und wie … (es) ist.“ S. 1
Heidegger greift eine erste Bestimmung „nach der gewöhnlichen Vorstellung“ auf: Ursprung ist „die Tätigkeit des Künstlers“. Diese Tätigkeit habe ich 2008 >Kunsten< genannt. Darauf bezogen und zugleich abgehoben davon erhebt sich die naheliegende Frage: „Woher aber ist der Künstler das, was er ist?“ Und nun beantwortet Heidegger mit einem abgewandelten Zitat aus Schillers GLOCKE die Frage: „Durch das Werk; denn dass das Werk den Meister lobe, heißt: das Werk erst lässt den … (Kunstenden) als einen Meister der Kunst hervorgehen.“ Nicht erwähnt wird in diesem Zusammenhang, was später (mit Bezug auf die Konstanzer Schule, Jaus und Iser) mit >Rezeptionsästhetik< benannt werden wird. Aber siehe S.58 ff Heidegger zu den ein Kunstwerk Schaffenden und den es Bewahrenden.

 

Heidegger führt nun die eindrückliche rhetorische Figur der sich in den eigenen Schwanz beißenden Schlange vor: „Der Künstler ist der Ursprung des Werkes. Das Werk ist der Ursprung des Künstlers. Keines ist ohne das andere.“  Dies wird man wohl zugeben?
                                                                       (Frage ins Publikum)

UROBOROS (griechisch Οὐροβόρος „Selbstverzehrer“, wörtlich „Schwanzverzehrer“; von


 
In Heideggers Gedankengang folgt: „Künstler und Werk sind … durch die Kunst.“ S.1 Wenig später, übergehend auf S.2: „Wo und wie gibt es die Kunst?“ Und als Antwort: „Die Kunst west im Kunst-Werk.“ Dies kleine Wörtchen >west< ist einer der Spezialausdrücke Heideggers. Man findet es wohl nicht als Lexikoneintrag. Deutsch Verstehende formen gleich um: „Kunst ist anwesend im Kunst-Werk“ - (der Heideggersche Trennungsstrich bringt zugleich zustand, dass das Kunstwerk als Werk der Kunst ins Auge springen soll). Wir hatten den Zirkel von Kunstwerk und Künstler. Nun haben wir den Zirkel von Kunstwerk und quasi werktätiger Kunst. Auf S.3: „Nicht nur der Hauptschritt vom Werk zur Kunst ist als der Schritt  von der Kunst zum Werk ein Zirkel, sondern jeder einzelne der Schritte, die wir versuche, kreist in diesem Kreise.“  - Wen schwindelt hierbei? (Frage ins Publikum) 
Es wird ein neuer Anlauf gemacht: „Um das Wesen der Kunst zu finden, die wirklich im Werk waltet, suchen wir das wirkliche Werk auf und fragen das Werk, was und wie es sei.“ Und im Folgenden erst kommt die Rede vom >Ding< auf: „Die Werke sind so natürlich vorhanden wie Dinge sonst auch. 
 
Das Bild hängt an der Wand wie ein Jagdgewehr oder ein Hut.
 
 

 

 Ein Gemälde, z.B. jenes von Van Gogh, das ein Paar Bauernschuhe darstellt, wandert von einer Ausstellung in die andere. Die Werke werden verschickt wie die Kohlen aus dem Ruhrgebiet und die Baumstämme aus dem Schwarzwald.“ S.3 Am „Dinghaften des Kunstwerkes“ S.4 komme man nicht vorbei.

"… jenes besonders elementare Werk aus dem Van Gogh Museum in Amsterdam, dem allein das Wallraf-Richartz-Museum seit einiger Zeit in lohnenswerter Konzentration eine Kabinettausstellung widmet, gilt bis heute als Rätselbild. Das Kolorit entbehrt jeglicher vordergründiger Eleganz, es geht zurück auf naturalistische Szenen und Sujets aus demselben Milieu wie die „Kartoffelesser“ und den „Kartoffelkorb“ von 1885. Der niederländische Kunsthistoriker H. P. Bremmer war 1911 der erste Interpret der Arbeit, er stellte eine „innere Verbindung“ zwischen dem Motiv und „der menschlichen Existenz“ her, betonte den „Lebensgeist“, der dem „Paar toter Objekte“ eingehaucht sei. Den Philosophen Martin Heidegger, Autor des Epochenwerks „Sein und Zeit“ und seit 1933 Mitglied der NSDAP, beeindruckte 1935 die „derbgediegene Schwere des Schuhzeuges“: „Auf dem Leder liegt das Feuchte und Satte des Bodens“, bemerkte Heidegger in seinem „Kunstwerk-Aufsatz“ und schrieb die Schuhe ohne weitere Begründung einer Bäuerin als Besitzerin zu: „Zur Erde gehört dieses Zeug und in der Welt der Bäuerin ist es behütet.“
Bildbetrachtung: Das Geheimnis der Bauernschuhe | Kultur - Kölner Stadt-Anzeiger - Mehr auf:
http://www.ksta.de/kultur/bildbetrachtung-das-geheimnis-der-bauernschuhe,15189520,12789564.html?dmcid=sm_fb#plx1037348589

   „Das Hölzerne ist im Schnitzwerk …“
ZEiGeGESTE     (s.o. im Weinlaub)
 
 

„das Dinghafte ist so unverrückbar im Kunstwerk, daß wir sogar umgekehrt … sagen müssen: … Das Schnitzwerk ist im Holz. …Aber was ist dieses selbstverständlich Dinghafte im Kunstwerk? … Wir möchten die unmittelbare und volle Wirklichkeit des Kunstwerkes treffen; denn nur so finden wir in ihm auch die wirkliche Kunst. Also müssen wir zunächst das Dinghafte des Werkes in den Blick bringen. Dazu ist nötig, daß wir hinreichend klar wissen, was ein Ding ist.“ S.4
Im Übergang auf S.5 ist hinzugefügt: „Nur dann lässt sich sagen, ob das Kunstwerk ein Ding ist, aber ein Ding, an dem noch anderes haftet; erst dann lässt sich entscheiden, ob das Werk im Grunde etwas Anderes und nie ein Ding ist.“  Unser Autor macht es also spannend!

Soweit der Vorspann. Nun folgen die erwähnten 3 Abschnitte: Ding und Werk / Werk und Wahrheit (25) /  Wahrheit und Kunst (44)

In diesen Überschriften fehlen: >Zeug<  und >Gott< - diese haben in der Argumentation Heideggers aber  Schlüsselrollen. 

GA5, S.13 „Das Erzeugnis wird verfertigt als ein Zeug zu etwas. Darnach sind Stoff und Form“ – gewählt; Heidegger formuliert: „…im Wesen des Zeuges beheimatet“. Zeug ist „eigens zu seinem Gebrauch und Brauch“ hergestellt. „Das Zeug, z.B. das Schuhzeug, ruht als fertiges auch in sich wie das bloße Ding“, etwa Dinge, die von selbst da sind, nicht erst hergestellt werden müssen. Von ihnen sagt Heidegger  sie seien „eigenständig und zu nichts gedrängt“. Darin mag Kants Rede von der Erhabenheit der Natur (KdU: Kritik der Urteilskraft) nachklingen. „Andrerseits zeigt das Zeug eine Verwandtschaft mit dem Kunstwerk, sofern es ein von Menschenhand  Hervorgebrachtes ist.“ Zeug und Kunstwerke sind Artefakte. „Das Stoff-Form-Gefüge aber, wodurch zunächst das Sein des Zeugs bestimmt wird, gibt sich leicht als die unmittelbar verständliche Verfassung jedes Seienden, weil hier der anfertigende Mensch selbst daran beteiligt ist … Insofern das Zeug eine Zwischenstellung zwischen dem bloßen Ding und dem Werk einnimmt, liegt es nahe, mit Hilfe des Zeugseins (Stoff-Form-Gefüge) auch das nicht zeughafte Seiende, Dinge und Werke und schließlich alles Seiende zu begreifen.“ Zu dieser Ausweitung trägt bei auch die durch das Christentum weltweit verbreitete (vorher z.B. antik griechische) Vorstellung vom „Schöpfer“ als Handwerker-Gott (Demiurg).
                                  

Vom Zeug zu „dem Gott“ – Heidegger verwendet den Artikel und hebt, was er schreibt, damit ab von >Gott<, dem Ausdruck, den Monotheisten ja ohne Artikel verwenden. Hinweisen möchte ich auf eine spätere Passage im Text, S. 27: „sei mit Absicht ein Werk gewählt, das nicht zur darstellenden Kunst gerechnet wird. Ein Bauwerk, ein griechischer Tempel, bildet nichts ab. Er steht einfach da inmitten des zerklüfteten Felstales."


West „der Gott“ (Poseidon?) noch an?

(die Fachwissenschaftler gehen inzwischen davon aus, dass es sich auch hier um einen HERA-Tempel handele)      West also nun Göttin hier an?

S.27: „Durch den Tempel west der Gott im Tempel an.“  (Haus Gottes) S.29: „Der Tempel gibt in seinem Dastehen den Dingen erst ihr Gesicht und den Menschen erst die Aussicht auf sich selbst. Diese Sicht bleibt so lange offen, als das Werk ein Werk ist, so lange als der Gott /die Göttin/ nicht aus ihm geflohen.“  „… je reiner das Werk selbst in die durch es selbst eröffnete Offenheit des Seienden entrückt ist, umso einfacher rückt es uns in diese Offenheit ein und so aus dem Gewöhnlichen heraus.“ S.54  Bei Vincent van Goghs Bild „Schuhe“ scheint  das eher weniger der Fall zu sein (?) als bei den Tempeln von Paestum/Poseidonia in „Magna Graecia“ Süditalien. Doch entrückt sind beide. Auch wenn der Abstand zum einstigen >Schuhzeug< Betrachtern des 20. und frühen 21. Jahrhunderts vielleicht kleiner erscheint. Gottfried Gabriel behandelt in seinem 2015 erschienen Buch ERKENNTNIS Heideggers Versuch seit Sein und Zeit (1927), „den Wahrheitsbegriff nicht-propositional zu bestimmen“ (64), also losgelöst davon, dass eine Aussage (als wahr) behauptet wird. Heidegger fährt S. 54 im Kunstwerktext fort: „Dieser Verrückung folgen, heißt: die gewohnten Bezüge … verwandeln und fortan mit allem geläufigen Tun und Schätzen, Kennen und Blicken ansichhalten, um in der im Werk geschehenden Wahrheit zu verweilen. … (dies) läßt das Geschaffene erst das Werk sein, das es ist. … das Werk ein Werk sein lassen, nennen wir die Bewahrung des Werkes. Für die Bewahrung erst gibt sich das Werk in seinem Geschaffensein als das wirkliche, d.h. jetzt: werkhaft anwesende. Sowenig ein Werk sein kann, ohne geschaffen zu sein, so wesentlich es die Schaffenden braucht, sowenig kann das Geschaffene selbst ohne die Bewahrenden seiend werden.“  Haben wir also unsern Frieden mit dem „Meister aus Deutschland“ (Safranski im Untertitel seiner Heideggerbiografie) gemacht?

Dazu bedenke frau/man noch dies:

„In der Tragödie wird nichts auf- und vorgeführt, sondern der Kampf der neuen Götter gegen die alten wird gekämpft. Indem das Sprachwerk im Sagen des Volkes aufsteht … (geschieht es), daß …(es) zur Entscheidung stellt, was heilig ist und was unheilig, was groß und was klein, was wacker und was feig, was edel und was flüchtig, was Herr und was Knecht“ – und Heidegger fügt an: „(vgl. Heraklit, Fragment 53)“.  Da es sich ja bei der Heidegger Gesamtausgabe um eine „Ausgabe letzter Hand“ handelt, ist nicht ersichtlich, was davon 1935 geschrieben wurde. In dieser Zeit schreibt Heidegger auch in die „Schwarzen Hefte“, die  erst seit 2014 als Bände 94 ff in GA, hrsg. von Peter Trawny zugänglich sind. Hierin wird unverschlüsselt von Herr und Knecht (und „von alten und neuen Göttern“) geschrieben.

 

Fragment 53, Heraklit zugeschrieben http://12koerbe.de/pan/heraklit.htm   : „Krieg ist zwar von allem Vater, von allem aber auch König, und die einen hat er zu Göttern bestimmt, die anderen zu Menschen, die einen hat er zu Sklaven gemacht, die anderen zu Freien.“

 Ist dies des Pudels Kern? Ist das die durch Kunst „ins Werk gesetzte Wahrheit“? Zeitlos?

 
19.-25.3.2016 PHILOSOPHISCHE WOCHE in BRSEC / Istrien (Kroatien RI-):
Mythos-Logos-...