Guten Morgen!
Aufgewacht in der Sommerzeit. Doch es hat sich der „Name“
der Kennzeichnung dieser Morgenstunde geändert. Und wieder ist eine frühe
Vogelstimme zu hören . . .
Gestern wurde philosophiert längs „Nietzsches Wort
>>Gott ist tot<<“ (1943) in Martin Heidegger, Gesamtausgabe Band 5,
HOLZWEGE. Wir begannen openair im Sonnenschein gegen ½ 10 Winterzeit und beendeten die Vormittagssitzung mit noch
warmem knusprigen Apfelkuchen und ließen die Blicke schweifen übers blaue Meer.
Fortgesetzt auf dem Dachausguck von No. 9, gut bewirtet von Biserka ab 5 p.m. bis
die Märzensonne hinter dem Hausberg SISOL verschwand.
Heute werden wir am
Vormittag die Markthalle in LABIN besuchen. Und wir nehmen mit: Alan Janik /
Stephen Toulmin, Wittgensteins Wien (überarbeitete und autorisierte deutsche Fassung,
Wien 1998, des Klassikers „Wittgenstein´s Vienna“, auf den ich 1976 in Rosebay
/Sydney aufmerksam wurde)
Anknüpfend an den Einstieg
ins Thema mit Heidegger habe ich auf p.
229 einen direkten Bezug Ludwig Wittgensteins auf Heidegger (aus den posthum veröffentlichten Vorlesungen über Ethik) gefunden: „Ich
kann mir wohl denken, was Heidegger mit >>Sein<< und
>>Angst<< meint. Der Mensch hat den Trieb, gegen die Grenzen der Sprache
anzurennen … Dieses Anrennen gegen die Grenzen der Sprache ist die Ethik …“
Seite 225 schildern Janik & Toulmin das Ausgangsproblem Wittgensteins: „Konzeption
einer allgemeinen Sprachkritik“:
Welche Rolle
spielen Logik und Wissenschaft im Rahmen unserer normalen Sprache?
Fragen nach der
>>Ethik<<, nach >>Werten<< (der Religion) und dem >>Sinn des
Lebens<< lassen sich nur „indirekt“ (nicht normal-sprachlich), durch Aussparung
angehen.
Und sie fügen hierzu Hinweise des Wittgensteinfreunds Paul
Engelmann an: „Der Positivismus meint, das, worüber man sprechen kann, sei das
allein wichtige im Leben. … Während Wittgenstein
davon durchdrungen ist, dass es für das Leben des Menschen allein auf das
ankommt, worüber man nach seiner Meinung schweigen muss. Wenn er trotzdem
seine ungeheure Mühe darauf richtet,
dieses Unwichtige zu umgrenzen, so ist …“
Hier folgt das Bild von Insel und Okeanos. Dies und die
Bedeutung der Kunst werden uns beschäftigen. Gottfried Gabriels literarische
Ausdrucksform nicht-propositionaler Inhalte des Philosophierens...
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