Montag, 24. November 2008
Diskussion zu Sophisten/PhiloPraxis
DETLEF STAUDE
war anwesend bei der Diskussion des GASTMAHLS DES EURIPIDES. Auf seinen Vorschlag wurden die Reden des Euripides, des Prothagoras und der Aspasia ausgewählt. In der Diskussion wurden Gemeinsamkeiten zwischen Sophisten und Sokrates und die Abgrenzung von den früheren Naturphilosophen beleuchtet.
Für Aufführung und Diskussion sollte man 3 Stunden zur Verfügung haben.
Kinderphilosophie
Am 1.Dez. findet das Seminar in Kreuzlingen statt.
Eingang vom Hafenbahnhof aus:
"Am nächsten Montag beginne ich mit meiner Gruppe um 14.30 im Zimmer
> 302, aber ab ca. 16.20 habe ich einen grösseren Raum reserviert, und
> zwar im 2. Stock des Gebäudes P, dort haben wir besser Platz für alle.
> Die PH steht am Schulweg 3 unterhalb des Klosters neben dem Sportplatz;
> das längliche Gebäude M hat den Eingang von der Strasse her. Das
> quadratische Gebäude P steht seewärts dahinter, d.h. ihr müsst dem M
> entlang runter gehen (oder vom Hafenbahnhof rauf Richtung Bärenplatz).
> Wir werden euch gern im Zimmer P 206 erwarten.
>
> Ich freue mich darauf, deinen Studis ein wenig Kinderphilosophie nahe
> zu bringen. Wir waren bisher dabei, Kinderfragen rund um Tod und
> Sterben aufzugreifen, nun wird es um die grossen Fragen rund um Anfänge
> gehen. Meine Studis sind angehende Kindergärtnerinnen, möglicherweise
> werden aber noch ein paar Primar-Studis dazustossen."
mailt die Kollegin Eva Zoller /PH Kreuzlingen
Eingang vom Hafenbahnhof aus:
"Am nächsten Montag beginne ich mit meiner Gruppe um 14.30 im Zimmer
> 302, aber ab ca. 16.20 habe ich einen grösseren Raum reserviert, und
> zwar im 2. Stock des Gebäudes P, dort haben wir besser Platz für alle.
> Die PH steht am Schulweg 3 unterhalb des Klosters neben dem Sportplatz;
> das längliche Gebäude M hat den Eingang von der Strasse her. Das
> quadratische Gebäude P steht seewärts dahinter, d.h. ihr müsst dem M
> entlang runter gehen (oder vom Hafenbahnhof rauf Richtung Bärenplatz).
> Wir werden euch gern im Zimmer P 206 erwarten.
>
> Ich freue mich darauf, deinen Studis ein wenig Kinderphilosophie nahe
> zu bringen. Wir waren bisher dabei, Kinderfragen rund um Tod und
> Sterben aufzugreifen, nun wird es um die grossen Fragen rund um Anfänge
> gehen. Meine Studis sind angehende Kindergärtnerinnen, möglicherweise
> werden aber noch ein paar Primar-Studis dazustossen."
mailt die Kollegin Eva Zoller /PH Kreuzlingen
Sonntag, 23. November 2008
Gastmahl 24.11.08 Konstanz
DAS GASTMAHL DES EURIPIDES ist ein Text für Aufführungen. Morgen, 24. Nov. wird dieser Text lebendig in G 305 / 16 h Uni Konstanz. Der Autor ist anwesend.
Labels:
Aspasia,
Detlef Staude,
Euripides,
Prothagoras,
Roth/Staude 67ff,
Sokrates
Mittwoch, 19. November 2008
weiter unterwegs LebensSinn / SprachHandlungen / Genüsse
AUSZUG
ich -IMRE- fand es sehr spannend zu sehen, wie jemand -STEPHAN- systematisch an meinen text heran geht und was dabei heraus kommt. und ich muss sagen, dass ich das ergebnis sehr überzeugend fand. hatte den eindruck, dass du meine argumentation sehr schön
aufgeschlüsselt und wiedergegeben hast. und die zur sprache gebrachte kritik war für mich ebenfalls sehr produktiv. wie aus der diskussion hoffentlich hervorging, halte ich die frage nach dem bedingungsverhältnis von sinn, genuss und glück durchaus für
präzisisierungsbedürftig. wobei ich an dem von mir vorgeschlagenen verhältnis wohl
weiterhin festhalten würde. bei der frage nach der universellen sprachlich-semiotischen
vermitteltheit unserer "natürlichen" bedürfnisse bräuchte es wohl einiges, bis ich von
meinem standpunkt abrücken würde (da gilt für mich frei nach hegel die auffassung: kultur ist die natur des menschen). der meines erachtens problematischste und für mich auch noch klärungsbedürftige gesichtspunkt stellt die frage dar, wie der sinnbegriff von zeichen und jener von gemeinten sachverhalten in der welt zusammen zu denken sind. meine gestrigen ausführungen diesbezüglich fand ich noch nicht ganz zureichend. aber im prinzip halte ich auch diesen punkt für vertretbar. wahrscheinlich würde ich mit dem
gegenseitigen bedingungsverhältnis von zeichensystem und zeichengebrauch operieren...
ich -IMRE- fand es sehr spannend zu sehen, wie jemand -STEPHAN- systematisch an meinen text heran geht und was dabei heraus kommt. und ich muss sagen, dass ich das ergebnis sehr überzeugend fand. hatte den eindruck, dass du meine argumentation sehr schön
aufgeschlüsselt und wiedergegeben hast. und die zur sprache gebrachte kritik war für mich ebenfalls sehr produktiv. wie aus der diskussion hoffentlich hervorging, halte ich die frage nach dem bedingungsverhältnis von sinn, genuss und glück durchaus für
präzisisierungsbedürftig. wobei ich an dem von mir vorgeschlagenen verhältnis wohl
weiterhin festhalten würde. bei der frage nach der universellen sprachlich-semiotischen
vermitteltheit unserer "natürlichen" bedürfnisse bräuchte es wohl einiges, bis ich von
meinem standpunkt abrücken würde (da gilt für mich frei nach hegel die auffassung: kultur ist die natur des menschen). der meines erachtens problematischste und für mich auch noch klärungsbedürftige gesichtspunkt stellt die frage dar, wie der sinnbegriff von zeichen und jener von gemeinten sachverhalten in der welt zusammen zu denken sind. meine gestrigen ausführungen diesbezüglich fand ich noch nicht ganz zureichend. aber im prinzip halte ich auch diesen punkt für vertretbar. wahrscheinlich würde ich mit dem
gegenseitigen bedingungsverhältnis von zeichensystem und zeichengebrauch operieren...
Labels:
Dilthey,
Hegel,
Imre Hofmann,
Kierkegaard,
Lebenswelt,
Sinn,
Sprachandlungen,
Stephan Schweitzer
Dienstag, 11. November 2008
unterwegs zum SINN
Thema der Sitzung 17. Nov
siehe den Beitrag von Imre Hofmann
Roth/Staude 102ff
siehe den Beitrag von Imre Hofmann
Roth/Staude 102ff
Labels:
Genüsse,
Imre Hofmann,
LebensText,
Roth/Staude 102ff,
Sinn
Als Philosoph auf der Walz
Stephan Schweitzers Protokoll der Sitzung vom 10.11.
In dieser Sitzung stand der Text „Als Philosoph auf der Walz“ von Roland Neyerlin auf dem Programm, der von Sandra referiert wurde. Nach einigen Bemerkungen zur Organisation von N.s Praxis, der vom Stubenhocker zur „Weggestalt“, also zum Reisenden wurde und selten in der mit einer Kollegin geteilten Praxis philosophiert, wurde besprochen, wie sich Neyerlin seine philosophische Praxis vorstellt: Methodisch gesehen ist es für ihn sehr wichtig, die Leute zum Nachdenken, zum eigenen Philosophieren anzuregen. Statt philosophische Gedanken einfach monologisch zu vermitteln, versteht sich Neyerlin als „Orientierungsanbieter“, der einen Prozess der Selbstberatung und Selbstorientierung anstoßen will, statt den Hilfesuchenden diese Aufgabe einfach abzunehmen und vorzuzeichnen.
Die für ihn entscheidenden inhaltlichen Themen bei der Beratung sind einerseits die Frage nach dem Sinn und andererseits das damit zusammenhängende Problem der Desorientierung. In beiden Bereichen sind Probleme inzwischen sehr üblich, was Neyerlin als Ausdruck des Zeitgeistes begreift: In Zeiten zunehmender Unsicherheit und Umbrüche, in der das Individuum oft zur Umorientierung gezwungen ist, werde Selbstorientierung und Sinnherausbildung zu einer besonderen Herausforderung. Diese will Neyerlin mit seinen Kunden im Gespräch gemeinsam herausarbeiten und ihnen so Hilfe zur Selbsthilfe zu vermitteln.
Am im Text beschriebenen Fall eines Parkinsonkranken erläuterte Mike, dass es in
bestimmten Fällen weniger auf den Inhalt als auf das dabei aufkeimende „Gefühl des
Denkens“ ankomme. Die Vermittlung dieses Gefühls könne manchmal schon hinreichend dafür sein, Lust am Denken zu bekommen; in diesem Sinne die intellektuelle Neugierde
anzustoßen, könne schon ausreichend dafür sein, beim Individuum das philosophische Denken ins Alltagsbewusstsein einzulassen.
Im Anschluss wurden einige Details des Textes noch etwas genauer diskutiert:
Dabei wurde über das Verhältnis zwischen „Philosophieren“ und „Philosophie“ gesprochen und zwar insbesondere, inwieweit philosophisches Wissen in handlungsleitendes Wissen überführt werden könne und wie wichtig dieser Übergang ist. Dabei wurde auch festgestellt, dass der Begriff der Philosophie bei Neyerlin stark praktisch geprägt sei; Sandra merkte an, dass Philosophie – wie sie hier verstanden wird – bereits Lebenskunst und Lebenspraxis meine. Damit in Zusammenhang steht die Unterscheidung zwischen Philosophie als reflektive Haltung, die nach der Handlung über dieselbe nachdenkt und praktischer Philosophie auf der anderen Seite, die vor der Handlung einsetzt und handlungsleitenden Charakter hat.
Im Folgenden wurde darüber nachgedacht, was ein Bezugsetzen zweier Begriffe A und B in das syntaktische Gerüst „Erst kommt A, dann B“ bedeutet – analog zu Neyerlins Behauptung, dass zuerst das Philosophieren, dann die Philosophie kommt. Ferner wurde noch die Behauptung, dass Philosophie kein Tool bzw. keine Werkzeugkiste für das gute Leben sei, kritisch betrachtet. Wie Sandra und Stephan analysierten, sei diese Behauptung in ihrer Wortwahl unglücklich; der entsprechende Satz sei vielmehr so zu deuten, dass die philosophische Betätigung allein kein gutes Leben garantiere und in diesem Sinne nicht hinreichend dafür sei. In diesem Sinne sei die Philosophie kein „instant tool“. Marc ergänzte, dass Neyerlin möglicherweise auf die Unterscheidung zwischen Poesis und Praxis anspiele und in diesem Sinn Philosophie keine Poesis und damit nicht zweckgebunden sei.
Zum Schluss wies Mike noch auf zwei wesentliche Merkmale des Ansatzes von Neyerlin hin: Das sei einerseits seine Ethik des mitmenschlichen Kontakts, welche Voraussetzung für diese diskursive Art des Philosophierens sei und andererseits Neyerlins Lebens- und Menschenverständnis auf einem konstruktivistischen Ansatz beruhe.
In dieser Sitzung stand der Text „Als Philosoph auf der Walz“ von Roland Neyerlin auf dem Programm, der von Sandra referiert wurde. Nach einigen Bemerkungen zur Organisation von N.s Praxis, der vom Stubenhocker zur „Weggestalt“, also zum Reisenden wurde und selten in der mit einer Kollegin geteilten Praxis philosophiert, wurde besprochen, wie sich Neyerlin seine philosophische Praxis vorstellt: Methodisch gesehen ist es für ihn sehr wichtig, die Leute zum Nachdenken, zum eigenen Philosophieren anzuregen. Statt philosophische Gedanken einfach monologisch zu vermitteln, versteht sich Neyerlin als „Orientierungsanbieter“, der einen Prozess der Selbstberatung und Selbstorientierung anstoßen will, statt den Hilfesuchenden diese Aufgabe einfach abzunehmen und vorzuzeichnen.
Die für ihn entscheidenden inhaltlichen Themen bei der Beratung sind einerseits die Frage nach dem Sinn und andererseits das damit zusammenhängende Problem der Desorientierung. In beiden Bereichen sind Probleme inzwischen sehr üblich, was Neyerlin als Ausdruck des Zeitgeistes begreift: In Zeiten zunehmender Unsicherheit und Umbrüche, in der das Individuum oft zur Umorientierung gezwungen ist, werde Selbstorientierung und Sinnherausbildung zu einer besonderen Herausforderung. Diese will Neyerlin mit seinen Kunden im Gespräch gemeinsam herausarbeiten und ihnen so Hilfe zur Selbsthilfe zu vermitteln.
Am im Text beschriebenen Fall eines Parkinsonkranken erläuterte Mike, dass es in
bestimmten Fällen weniger auf den Inhalt als auf das dabei aufkeimende „Gefühl des
Denkens“ ankomme. Die Vermittlung dieses Gefühls könne manchmal schon hinreichend dafür sein, Lust am Denken zu bekommen; in diesem Sinne die intellektuelle Neugierde
anzustoßen, könne schon ausreichend dafür sein, beim Individuum das philosophische Denken ins Alltagsbewusstsein einzulassen.
Im Anschluss wurden einige Details des Textes noch etwas genauer diskutiert:
Dabei wurde über das Verhältnis zwischen „Philosophieren“ und „Philosophie“ gesprochen und zwar insbesondere, inwieweit philosophisches Wissen in handlungsleitendes Wissen überführt werden könne und wie wichtig dieser Übergang ist. Dabei wurde auch festgestellt, dass der Begriff der Philosophie bei Neyerlin stark praktisch geprägt sei; Sandra merkte an, dass Philosophie – wie sie hier verstanden wird – bereits Lebenskunst und Lebenspraxis meine. Damit in Zusammenhang steht die Unterscheidung zwischen Philosophie als reflektive Haltung, die nach der Handlung über dieselbe nachdenkt und praktischer Philosophie auf der anderen Seite, die vor der Handlung einsetzt und handlungsleitenden Charakter hat.
Im Folgenden wurde darüber nachgedacht, was ein Bezugsetzen zweier Begriffe A und B in das syntaktische Gerüst „Erst kommt A, dann B“ bedeutet – analog zu Neyerlins Behauptung, dass zuerst das Philosophieren, dann die Philosophie kommt. Ferner wurde noch die Behauptung, dass Philosophie kein Tool bzw. keine Werkzeugkiste für das gute Leben sei, kritisch betrachtet. Wie Sandra und Stephan analysierten, sei diese Behauptung in ihrer Wortwahl unglücklich; der entsprechende Satz sei vielmehr so zu deuten, dass die philosophische Betätigung allein kein gutes Leben garantiere und in diesem Sinne nicht hinreichend dafür sei. In diesem Sinne sei die Philosophie kein „instant tool“. Marc ergänzte, dass Neyerlin möglicherweise auf die Unterscheidung zwischen Poesis und Praxis anspiele und in diesem Sinn Philosophie keine Poesis und damit nicht zweckgebunden sei.
Zum Schluss wies Mike noch auf zwei wesentliche Merkmale des Ansatzes von Neyerlin hin: Das sei einerseits seine Ethik des mitmenschlichen Kontakts, welche Voraussetzung für diese diskursive Art des Philosophierens sei und andererseits Neyerlins Lebens- und Menschenverständnis auf einem konstruktivistischen Ansatz beruhe.
Mittwoch, 5. November 2008
am 10. NOV
gedankengang-online.de/montagskreis.htm
10. NOV Philosoph auf der Walz
Roth&Staude 21 ff
einführend: Sandra
10. NOV Philosoph auf der Walz
Roth&Staude 21 ff
einführend: Sandra
Labels:
Montagskreis?,
Neyerlin,
Philosophische Praxis
Montag, 3. November 2008
!
Der "Erfinder" der Philosophischen Praxis mailt:
"... im Rahmen der Freitag-Vorträge das gegenwärtige wirtschaftliche Desaster auf dem
Programm steht - freilich nicht so, wie tagtäglich in der Zeitungen davon berichtet wird. Sondern es wird um die Frage gehen, in welcher Weise und warum sich gegenwärtig die "Philosophievergessenheit" der Wirtschaft rächt. Titel des Abends:
Verdrängte Einsichten steigen aus den Trümmern auf ...
Oder: Die dramatischen Folgen der Philosophie-Vergessenheit
Außerdem: Auf den Internetseiten der GPP[1] und der Philosophischen Praxis[2] sind bereits die weiteren Freitag-Vorträge (bis zum 5. Dezember) angekündigt.
> Links:
> ------
> [1] http://www.g-pp.de/cont/freitagvortraege.asp
> [2] http://www.achenbach-pp.de/cont/freitagvortraege.asp
> [3] http://www.tma-bensberg.de/
> [4] http://www.k-s-h.de/
> [5] http://www.vhs-neuss.de
> [6] http://www.achenbach-pp.de/cont/Huetten.asp
> [7] http://www.achenbach-pp.de/cont/studienkurs.asp"
Gute Gedanken-Woche !
>
"... im Rahmen der Freitag-Vorträge das gegenwärtige wirtschaftliche Desaster auf dem
Programm steht - freilich nicht so, wie tagtäglich in der Zeitungen davon berichtet wird. Sondern es wird um die Frage gehen, in welcher Weise und warum sich gegenwärtig die "Philosophievergessenheit" der Wirtschaft rächt. Titel des Abends:
Verdrängte Einsichten steigen aus den Trümmern auf ...
Oder: Die dramatischen Folgen der Philosophie-Vergessenheit
Außerdem: Auf den Internetseiten der GPP[1] und der Philosophischen Praxis[2] sind bereits die weiteren Freitag-Vorträge (bis zum 5. Dezember) angekündigt.
> Links:
> ------
> [1] http://www.g-pp.de/cont/freitagvortraege.asp
> [2] http://www.achenbach-pp.de/cont/freitagvortraege.asp
> [3] http://www.tma-bensberg.de/
> [4] http://www.k-s-h.de/
> [5] http://www.vhs-neuss.de
> [6] http://www.achenbach-pp.de/cont/Huetten.asp
> [7] http://www.achenbach-pp.de/cont/studienkurs.asp"
Gute Gedanken-Woche !
>
Praxis Zürich Wiedikon kopfvoran.ch
Willi im hellblauen Hemd.
Anna Beckmann zur Sitzung vom 3.1.2008 des Hauptseminars „Eine philosophische Praxis“ über Willi Fillingers Text „Orientierung in der real existierenden philosophischen Praxis“ / Referat: Mark Novel
1. Über Willi Fillinger
Willi Fillinger ist seit 1995 als philosophischer Praktiker tätig. Diese zunächst nebenberufliche Tätigkeit betreibt er nun seit ca. 2-3 Jahren hauptberuflich in seiner „real existierenden Praxis“ in Wiedikon, einem Quartier der Stadt Zürich. Dort, in der Zurlindenstr. 191, hat er einen ehemaligen Bäckerladen gemietet, in welchem er seinem Beruf nachgeht.
Durch die Schaufensterscheibe können ihn dabei vorbeigehende Passanten beobachten, bzw. „bei der Arbeit zuschauen“. Willi Fillinger begreift sich dabei als Teil des „Kleingewerbes“, als „Arbeiter“, dessen Handwerk das Denken ist. Die Philosophie wird dabei als anderen Berufen gleichwertige Arbeit angesehen, Willi selbst reiht sich in die Tradition der „Marktplatzphilosophen“ ein.
Er betont dabei, dass der Gegenstand seiner Arbeit, die Philosophie, nicht einer kleinen Elite des Volkes vorbehalten ist, sondern sich vielmehr an alle Bevölkerungsschichten wendet.
2. Die Arbeitsfelder in der real existierenden Praxis kopfvoran.ch
a) Einzelgespräche:
In den Einzelgesprächen, die Willi Fillinger anbietet, geht es zumeist um eine Neuorientierung desjenigen, der in die Beratung kommt. Diese Neuorientierung nennt Willi „philosophische Standortbestimmung“, wobei er sich dabei an folgenden Leitfragen orientiert:
Wo stehe ich in meinem Leben?
Welche Erfahrungen und Einsichten sind für mich wichtig?
Wie sieht meine Welt aus?
Wie verhalte ich mich zur Gesellschaft?
Was bedeutet die Natur für mich?
Welche Arbeit ist für mich sinnvoll?
Wie lebe ich Liebe und Freundschaft?
Wie gehe ich mit meiner Endlichkeit um?
Wie frei bin ich überhaupt?
Diese Leitfragen hat Willi innerhalb seiner früheren Tätigkeit im Arbeitsamt, bei der er viel mit den Problemen der Arbeitslosen konfrontiert war, entwickelt.
Das Einzelgespräch richtet den Fokus also auf die Situation des jeweiligen Individuums im Verhältnis zur Natur, Weltgeschichte und Gesellschaft. Dabei soll durch die Diskussion der oben aufgeführten Leitfragen ein Verständnis der eigenen Situation des Individuums erreicht werden.
b) Gruppenarbeiten:
Beliebte Gruppenarbeiten sind Lektürekurse, in welchen bestimmte Bücher oder Texte gelesen werden. Die Gruppentreffen dienen dann dazu, diese Texte zu diskutieren und besser zu verstehen.
Themenbeispiele: „Zorn und Zeit“ von Peter Sloterdijks; „Überwachen und Strafen“ von Michel Foucault; „Philosophie der Lebenskunst“ von Wilhelm Schmid; „Ökonomie für den Menschen“ von Amartya Sen
c) Vorträge:
Willi Fillinger referiert über ein bestimmtes Thema (Beispiel: Philosophie des 20. Jahrhunderts) mit dem Ziel, den Zuhörern philosophisches Wissen zu vermitteln.
d) Café Philo:
Seit Dezember 2007 betreibt Willi Fillinger das „Café Philo“ in einem Restaurant am IDAplatz nahe seiner Praxis. Interessenten bezahlen einen Eintrittspreis und hören zunächst ein ca. 30-minütiges Referat zu einem von Willi selbst ausgewählten Thema. Anschließend wird über dieses Thema diskutiert.
e) Tagesseminare:
Willi Fillinger bietet öfters Tagesseminare zur Problematik der Arbeit an.
Beispielthemen:
Die Problematik der Arbeit gestern, heute und morgen
Automatisierung und Globalisierung (objektive Veränderungen)
Arbeit und menschliche Existenz (subjektive Bedeutung)
Arbeit und Geld (soziale Dimension)
3. Gemeinsamkeit dieser Arbeitsfelder
Den verschiedenen Arbeitsfeldern Willi Fillingers liegt ein gemeinsames Ziel zugrunde:
Man möchte eine Form von Orientierung geben (bzw. finden).
Die Aufgabe eines philosophischen Betriebes liegt hier also klar in der Orientierungshilfe. Erreicht wird dieses Ziel durch den Dialog zwischen Philosoph und Gast bzw. zwischen vielen Gästen und PhilosophIn.
siehe: www.kopfvoran.ch
Sonntag, 2. November 2008
Moderne Himmelsleiter ?
vom korrespondierenden Mitglied Adrian:
" Sören Kierkegaard-
ein religiöser Denker von einem anderen Stern
(„Spion Gottes“ W. Weischedel)-
dessen ‚ganzes Leben Denken war’ und (der) sich
wie ein Kind vorkam, „das mit viel Schmerz zur Welt
geboren worden war, und das diesen Schmerz nicht vergessen konnte ...“,
wie er von sich als Johannes Climacus schreibt (vgl. Fussnote 220: „Abt des Sinaiklosters,
Verfasser einer ‚Paradiesleiter’ ... „ ... „Stufe der Existenzvertiefung
etwas, was man eine moderne Himmelsleiter vielleicht nennen
möchte.“) .
Kierkegaards Zweifel geht zum Äussersten-
und hebt ihn (dialektisch) im christlichen Glauben auf.
„Der Zweifel wird nicht durch das System überwunden (e.g. das Hegelsche M.R.),
sondern durch den Glauben, ebenso wie es der Glaube ist, der
den Zweifel auf die Welt gebracht hat ....“ (164)"
De omnibus dubitandum est (GTB Siebenstern, 1985, 2. Auflage
" Sören Kierkegaard-
ein religiöser Denker von einem anderen Stern
(„Spion Gottes“ W. Weischedel)-
dessen ‚ganzes Leben Denken war’ und (der) sich
wie ein Kind vorkam, „das mit viel Schmerz zur Welt
geboren worden war, und das diesen Schmerz nicht vergessen konnte ...“,
wie er von sich als Johannes Climacus schreibt (vgl. Fussnote 220: „Abt des Sinaiklosters,
Verfasser einer ‚Paradiesleiter’ ... „ ... „Stufe der Existenzvertiefung
etwas, was man eine moderne Himmelsleiter vielleicht nennen
möchte.“) .
Kierkegaards Zweifel geht zum Äussersten-
und hebt ihn (dialektisch) im christlichen Glauben auf.
„Der Zweifel wird nicht durch das System überwunden (e.g. das Hegelsche M.R.),
sondern durch den Glauben, ebenso wie es der Glaube ist, der
den Zweifel auf die Welt gebracht hat ....“ (164)"
De omnibus dubitandum est (GTB Siebenstern, 1985, 2. Auflage
Labels:
Climacus,
Deplazes,
Glaube,
Himmelsleiter,
Kierkegaard,
Schmerz,
Systemkritik,
Welt,
Zweifel
Abonnieren
Posts (Atom)