Freitag, 17. Oktober 2014

Thomas M - utopisch kreativ zu gerechtem



























 Zu gerechtem  >GUTEM LEBEN<

Thomas M der Erste veröffentlichte 1516 seine kleine Schrift Utopia. In ihr wird kreativ vor Augen geführt, wie ein gegenwärtiges Leben, in dem GOLD (als Geld) die alte Welt regiert,  abgelöst wird
durch ein gerechtes, in mancher Hinsicht "einfaches" Leben mit 3 Stunden Arbeit am Vormittag und 3 am Nachmittag. Diese wird von der übersichtlichen Gemeinschaft direkt unter die Arbeitsfähigen aufgeteilt. Privateigentum gibt es nicht. Aus Gold werden Nachttöpfe gemacht und so "lernen" in Utopia schon die Kleinen: darauf mach ich einen Kackhaufen! Sobald die kleinen Utopier Laufen können werden sie zu den nahegelegenen Gärten und Feldern und geführt, wo sie den Arbeiten nicht nur zusehen, sondern gleich die Gelegenheit zur Körperübung nützend, zu kleineren  Arbeiten wie Radieschen säen, Zwiebeln stecken, Beeren ernten angehalten werden. So kommt es, dass  Landwirtschaft und Gartenbau eine von allen ausgeübte Kunst in Utopia ist. Übrigens ist auch jeder Einzelne gesetzeskundig, denn es gibt nur sehr wenige Gesetze. Sehr oft kann öffentlich bekannt gemacht werden, dass die Zahl der Arbeitsstunden herabgesetzt ist: in Utopia hat man vor allem diesen Zweck vor Augen, alle Zeit, so weit es die Arbeiten für die Bedürfnisse der Gesamtheit erlauben, den Mitgliedern der Gemeinschaft zur Befreiung und Ausbildung des Geistes zugutekommen zu lassen. Denn darin sehen siedas wahre Glück des Lebens. (Nikol Verlag 2011, 82)
 
Thomas M der Zweite schrieb 2010, kurz nachdem wir uns in Basel kennengelernt hatten, für das von mir herausgegebene Bändchen LEBEN ÄNDERN? - WIR ÜBEN ( Diskussion von Teil I des Buchs von Peter Sloterdijk 2009 ) den Beitrag: Was mir fehlt. Dieser Text beginnt so: "In Peter Sloterdijks Anthropotechnik ist zwar viel von der individuellen Ebene, aber wenig bis nicht von der strukturellen Ebene (Recht, Politik, Wirtschaft) ... die Rede." (2. Aufl. 2011, 101) Und er wirf die Frage auf: "Was nützen private Übungen, wenn den Übenden, den Tugendhaften die Macht fehlt? Was bringt das Ethos -die gute Übung M.R.- der machtlosen 7 Milliarden Menschen, wenn letztlich ein paar hundert Banker, welche die zehntausend Reichsten und Mächtigsten vertreten, alles zugunsten ihres Kapitals entscheiden?" (102) "Übung muss im politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Bereich mit Macht gekoppelt sein ... Auf der rechtlichen und wirtschaftlichen Ebene könnte es sich um kynische Bescheidenheits- und Solidaritätsübungen handeln. Das Erbrecht könnte weltweit so verändert werden, dass an Privatvermögen >nur< 10 Millionen € zu erben sind und der Rest über die UNO direkt für Selbsthilfeprojekte für die Ärmsten der Welt eingesetzt wird. So würde mit der Zeit weltweit ein Ausgleich in ökonomischer Hinsicht entstehen." (103) 
 
Hinweis auf das Philocafé im Schloss Bern-Bümpliz, das in Kooperation mit der VHS Bern durchgeführt wird. Es findet am 18.10.2014 von 14-16 Uhr als GEDENKVERANSTALTUNG für den Mitbegründer des Philocafés Thomas Felix Mastronardi statt.

Als Philosoph und Anwalt lag Thomas M. stets das Thema Gerechtigkeit am Herzen. Im Philocafé gehen wir als Organisatoren und Moderatoren in kurzen Vorträgen auf das Thema ein und berücksichtigen auch seine Texte aus dem Nachlass. Einladung zur regen Diskussion.

Beiträge:
Mike Roth :  Thomas M. -  utopisch kreativ zum >guten Leben< !
Detlef Staude : Philosophische Gerechtigkeitskonzepte (Grundlage: Thomas‘ Publikationen)
Lothar Ramstedt: Gerechtigkeit / Frankfurter Schule (Zentrale Positionen aus der Dissertation von Thomas)
Susi Staude: „Du musst auf die Strasse“ Thomas‘ Protestgedichte

Bei Rückfragen: 079 265 11 53
Mehr anzeigen — mit Netzwerk Praktisches Philosophieren hier: Altes Schloss Bümpliz
 

Keine Kommentare: