Samstag, 1. November 2014

Resultat beendeter Kultur

neil@dotatelier.com

Ich finde die Idee von Resultatlosigkeit sehr gut. Es hat was von kollektivem Bewusstsein, was wir nicht haben: dass Wissen und Kultur überhaupt nicht individuell sind, sondern ein Prozess, woran alle beteiligt sein könnten. Das hat Hampe gut rübergebracht mit seinem Socrates Beispiel. Es geht nicht darum, dass ich die richtigen Ideen in einem tollen Buch geschrieben habe, sondern dass die Ideen gepflegt  und manche  dadurch klüger werden.
Die Geschichten und Kunstwerke von den Aborigines hatten das auch. Eine Geschichte wird erzählt, gelernt aber dann auch verbessert und weitergetrieben im Erzählen. In eine Felsoberfläche wird geritzt von mehreren Leuten und dies gepflegt von ihren Nachfolgern,  neue Bilder hinzugefügt... Die alten Ritzungen wurden aufgefrischt. So ward Kunst über Generationen und Jahrtausende vom Kollektiv gemacht. Es erscheint uns als vollendet, als Resultat, weil die Kultur von unserem Eindringen beendet wurde.  // 'es scheint beendet' das scheint mir zentral, denn der Schein trügt
> (Orientierungslosigkeit) - vielleicht kommen einige deshalb wieder
> zurück zu alten Traditionen.....Danke für die australische Aufdröselung! Christine.mok-wendt@uni-konstanz.de
>

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