Samstag, 28. März 2015

PhiloWoche vor Ostern 2015


Guten Morgen !

Waiting for the sun. Aufgewacht gegen 4 a.m. hab ich die Flammen aus der Glut mit knisternden Lorbeerzweigen gelockt. Und ich schreibe mich in den Tag hinein. Um 10 beginnt das gemeinsame Philosophieren in der istrischen Vorosterwoche. Dieses Jahr zu PHILOSOPHIE & Leben. „Gutes Thema!“ sagt der Geiger beim gestrigen Abendessen – nach langer Fahrt. Pünktlich zur Ankunft oberhalb OPATIJA war der FrühlingsRegen weitergezogen und „Blaue Adria“  deutete sich an zwischen der Felsküste und den vorgelagerten Inseln . . .

Ich trampte 1964 im Februar hier durch auf dem Weg „zu Sokrates“. Und ich kam 1972 im R4 wieder mit Kurspapieren vom „Lernklub PolitÖk“, aus denen beim Reisen-lungo-mare ein Büchlein werden sollte. Ein Konstanzer Student hatte eine Stelle bei einem Frankfurter Verlag bekommen und fragte herum, wer Texte veröffentlichen wollte. 1995 entdeckte ich mit der Fähre von CRES übersetzend diesen kleinen Ort BRSEC. Nun, 20 Jahre später, kann ich aus den aufs Meer gehenden Fenstern sehen, wie  der mit Eichen behaarte Rücken von CeRES sich ins Morgenlicht dreht.

Die Rufe einer Meise waren schon zu hören. The day breaks & wir werden einsteigen mit: „Holz lautet ein alter Name für Wald. Im Holz sind Wege, die meist verwachsen jäh im Unbegangenen aufhören.“ (Stimmt für CRES 2015) „Sie heißen Holzwege.“  Das ist der erste Teil des Mottos der Text-sammlung, mit der Martin Heidegger dem Nachkriegspublikum 1950 anbietet >ins Holz zu gehen<. Es sind 6 Texte. Die ersten 4 sind in den 12 Jahren >vor 45< entstanden und ich habe Text 4 ausgewählt wegen seines Bezugs zu LEBEN. Titel: Nietzsches Wort >>Gott ist tot<< (1943)
Sonntag dann:
Vom zweiten Weltkrieg  zu Wilhelm Baum, Wittgenstein im Ersten  Weltkrieg. Die „Geheimen Tagebücher“ und die Erfahrungen an der (Ost)Front  (1914-1918), Klagenfurt – Wien 2014 und wie Philosophie & Leben sich in seiner Logisch-philosophischen Abhandlung darstellen. Herangezogen wird auch das einzige Buch, das der Freiwillige Wittgenstein in einer Dorfbuchhandlung in Tarnow im September 1914 kaufte und dann immer bei sich trug: Tolstois Kurze Darlegung des Evangeliums  -     wohl die Reclam-Ausgabe (Leipzig 1892, Übersetzung von Paul Lauterbach) des in Russland durch die Zensur zurückgehaltenen Werks

https://ia802308.us.archive.org/BookReader/BookReaderImages.php?zip=/3/items/kurzedarlegungde00tols/kurzedarlegungde00tols_jp2.zip&file=kurzedarlegungde00tols_jp2/kurzedarlegungde00tols_0008.jp2&scale=8&rotate=0

Hier scheint nun eine wärmende Sonne und die jetzt wirklich blaue Adria lädt zum Bade.
Unwiderstehlich
Die aktuelle Debatte zu Heideggers "schwarzen" Heften drang auch in unsere Diskussion ein.
Wie kann jemand seitenlang (1950) Text zu Leben und Wert  wiedergeben, ohne auch nur eine Anmerkung zu machen wie es in der Entstehungszeit dieser Texte mit "lebensunwertem Leben" und z.B. "Lebensraum im Osten" war?
 

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